Heute ging es endlich los. Mein erster Start bei der Tour Transalp. Nach der Anfahrt am Samstag ging’s als Erstes zur Akkreditierung, danach die Tour Tasche umpacken, Fahrrad im Bike Park abgeben und zuletzt noch das Auto am Dauerparkplatz abstellen. Da war einiges zu tun bis alles erledigt war. Die Stimmung war allgemein sehr gut und ich hatte schon einige Kontakte zu Fahrerinnen und Fahrern, die so wie ich zum ersten mal dabei sind und auch zu alten Hasen. Der Start erfolgte am Sonntag bereits um 6:30 Uhr in der Altstadt von Innsbruck. Wie erwartet ging es über gesperrte Straßen in einem sehr zügigen Tempo zum ersten langen Anstieg der Tour. Ich wollte den ersten Tag ruhig angehen lassen. Es lagen schließlich noch 1.700 Höhenmeter vor mir. Daher habe ich die schellen Gruppen ziehen lassen und habe mich einer passenden Gruppe angeschlossen, die auch noch zügig mit Geschwindigkeiten um die 35 km/h unterwegs war. Dies war dann auch die Durchschnittsgeschwindigkeit, die ich in den Anstieg mitnehmen konnte. Die Anfahrt in Richtung Ochsengarten/Kühtai war anfangs sehr steil mit zweistelligen Steigungsprozenten. Am höchsten Punkt der Steigung wurde die Zeit für die heutige Etappe gestoppt. Die neutralisierte Abfahrt führte uns dann nach Oetz von dort aus ging es leicht kuppiert ins Ziel nach Imst. Insgesamt eine schöne Tour, die Strecke war gut, um sich für die kommenden Etappen einzufahren und auch einen Eindruck zu bekommen, was da noch auf mich zukommt! Morgen, Montag, ist die Strecke etwas kürzer dafür gilt es 2.000 Höhenmeter zu bewältigen bevor es am dritten Tag dann ernst wird. Wir werden dann nach 103km und 2.840 Höhenmeter Italien erreichen… Das ganze Radial-Team fiebert mit ihm! Begleiten auch Sie ihn und drücken die Daumen, dass er dieses Abenteuer besteht!
Tour Transalp – Etappe 2 Die zweite Etappe der Tour Transalp startete heute Morgen um 9:00 Uhr in Imst. Das Highlight des Tages: Die Imster Grundschulen hatten ihren Schüler:innen freigegeben. Die Kinder standen mit ihren Eltern und Lehrerinnen an der Straße, um uns mit lautem Getöse auf die Strecke zu schicken. Dieses Spektakel wiederholte sich in weiteren Bergdörfern, die durchfahren wurden. Der für den Morgen prognostizierte Regen blieb zum Glück aus. Der Start erfolgte bei starker Bewölkung, aber trockenem Wetter. Die ersten 4 Kilometer wurden neutralisiert gefahren, dann wartete mit der Pillerhöhe direkt der erste Anstieg auf die rund 700 Starterinnen und Starter. Der Weg zum Gipfel auf 1.560 m ist etwa 15 km lang, die Steigung ist moderat. Nach der Abfahrt und etwa 20 Kilometern durch das Inntal ging es ein weiteres Mal hinauf – nach Spiss, wo auch die Zeitmessung für die Etappenwertung endete. Aus Sicherheitsgründen erfolgte die Abfahrt neutralisiert. Am Ende der Etappe standen 77 km und 1.992 Höhenmeter auf dem Tacho. In meiner Altersklasse konnte ich mich von Platz 28 auf Platz 25 von 51 gewerteten Fahrern verbessern. Nach dieser weiteren, relativ kurzen Etappe fühlen sich die Beine immer noch gut an. Aber morgen steht ein deutlich härterer Abschnitt vor uns. Nach dem Reschenpass folgt ein echter Klassiker: das Stilfser Joch. 1.800 Höhenmeter und 48 Kehren sind bis zur Passhöhe auf 2.757 m zu bewältigen. Nach 103 km und insgesamt 2.830 Höhenmetern erreichen wir Bormio in Italien.![]()
Tour Transalp - Etappe 3 Der Start der dritten Etappe der Tour Transalp erfolgte heute morgen in Pfunds pünktlich um 9 Uhr. Die Sonne zeigte sich bereits und es ging neutalisiert in Richtung Martina in den ersten Anstieg. Danach ging es weiter hoch über Norbertshöhe in Richtung Nauders, um dann die nächsten Höhenmeter am Reschenpass einzusammeln. Die fast 20 Kilometer lange Abfahrt nach Prad wurde in hoher Geschwindigkeit gefahren und forderte den Teilnehmenden die ganze Konzentration ab. Es war windig und je nach Straßenlage konnte es passieren, dass der Wind einen seitlich erwischte. Ab Prad wurde es dann Ernst. Das Stilfser Joch stand auf dem Programm: 48 Kehren, 1.900 Höhenmeter bis auf 2757m, der höchste Pass Italiens! Zunächst ging es mit moderaten Steigungsprozenten bergauf. Der lange Anstieg war kräftezehrend und forderte mir auch mental einiges ab. Am Ende hat ich die etwa 17 letzten Kehren vor Augen, die letztendlich am Gipfel enden. Allerdings musste ich n Kehre 11 eine Pause einlegen, weil sich Krämpfe ankündigten, aber noch hatte ich die Hoffnung auf diese Art krampffrei bis zum Gipfel zu kommen. Doch in Kehre 8 kamen sie dann heftig. Nach einigen weiteren Zwangspausen und Beine dehnen konnte ich den Gipfel doch noch erreichen. Die Zeitahme erfolgte dann in der Abfahrt kurz hinter der Passhöhe. Danach ging es 17km bergab ins Ziel in Bormio in Italien. Heute habe ich einige Fahrer an mir vorbeiziehen lassen müssen. In der Altersklassen Wertung bin ich somit von 25 auf 31 zurück gefallen. Morgen steht mit dem Mortirolo Pass ein weiterer Klassiker und Scharfrichter auf dem Programm. Steigungsprozente bis zu 18% werden uns wieder alles abverlangen.![]()
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Tour Transalp – 4. Etappe Die vierte Etappe startete heute Morgen um 9:00 Uhr in Bormio.
Wir hatten in einem Festzelt im Zielbereich übernachtet, in dem auch das BikeCamp untergebracht war. Auch das Frühstück wurde dort ausgegeben – dadurch ließ sich heute Morgen alles auf kürzestem Weg erledigen: aufstehen, frühstücken, Taschen abgeben, Rad holen und sich direkt zum Start begeben – alles an einem Ort! In den Gesprächen vor dem Start hörte man oft, dass der gestrige Tag vielen noch in den Knochen steckte und der heutige Anstieg über den Mortirolo-Pass mit großem Respekt erwartet wurde. Nach dem – ihr ahnt es schon – neutralisierten Start führte das Rennen am Stadtrand von Bormio direkt in den ersten Anstieg nach Sasso di Prada auf 1.660 m. Die Steigung war gut zu fahren, trotzdem bin ich es erst einmal vorsichtig angegangen. Ich hatte Glück und fand eine gute Gruppe – das Tempo war ordentlich, und es wurde viel geplaudert. Bereits nach 10 Kilometern überquerten wir den ersten Gipfel. Nach einer kurzen Abfahrt folgte der kurze Gegenanstieg nach Le Motte, bevor es in eine 30 km lange Abfahrt ging. Ich konnte mich einer kleinen, harmonischen Gruppe anschließen – das Tempo lag zwischen 40 und 65 km/h, dennoch war die Abfahrt gut und sicher zu fahren. So erreichten wir schnell die Verpflegungsstation in Mazzo di Valtellina. Anders als bei den vorherigen Etappen habe ich dort eine Pause eingelegt, mich mit Obst und Brühe gestärkt und die Flaschen aufgefüllt. Dann begann der Anstieg zum gefürchteten Mortirolo-Pass. Gnadenlos windet sich die Straße mit zweistelligen Steigungsprozenten, meist zwischen 13 und 14 %, den Berg hinauf. Ich fand schnell meinen Rhythmus – stets mit der Sorge im Hinterkopf, dass mir Ähnliches passieren könnte wie gestern. Doch heute lief es besser: Ich erreichte den Gipfel glücklich – und ohne Krämpfe!
Nach einer weiteren kurzen Verpflegungspause folgte die gefährliche Abfahrt in einer kleinen Gruppe hinunter ins Ziel nach Aprica. Fazit der Etappe: Lieber zweimal kurz an der Verpflegung anhalten, als unterwegs mit Mangelerscheinungen kämpfen.
In der Altersklassenwertung konnte ich mich von Platz 31 auf Platz 28 verbessern. Morgen warten 116 km und fast 2.600 Höhenmeter – darunter der 20 km lange Anstieg zum Passo del Vivione.![]()
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Tour Transalp – 5. Etappe Heute ging es von Aprica nach Darfo Boario Terme: 116 Kilometer und 2.597 Höhenmeter standen auf dem Programm. Gleich vor dem Start gab es einen kleinen Schock: Nachdem ich mein Orbea abgeholt hatte, stellte ich fest, dass mein Garmin noch in der Camptasche war 🙈. Ich hatte gestern Abend vergessen, ihn in den Tagesbeutel zu packen. Also musste ich heute ohne Watt-, Puls- und Streckendaten auskommen. Ärgerlich, aber es gibt Schlimmeres. Pünktlich um 9:00 Uhr wurden wir – wie schon an den Vortagen – auf die Strecke geschickt. Nach einer kurzen, rasanten Abfahrt begann der erste Anstieg zum Passo Santa Cristina. Die Steigung war moderat und gut fahrbar, da ich mich vom Vortag gut erholt hatte. Oben angekommen, folgte eine schnelle Abfahrt ins Tal, wo uns bei Kilometer 40 die erste Verpflegungsstation erwartete – direkt vor dem nächsten großen Anstieg. Die Auffahrt zum Passo del Vivione hatte es in sich! Zwar waren die Steigungsprozente moderater als gestern am Mortirolo, aber mit 1.300 Höhenmetern auf 20 Kilometern (gestern waren es 13 km) war der Anstieg dennoch eine echte Herausforderung – zumal es heute rund 30 °C heiß war. Oben gab es eine wohlverdiente zweite Verpflegungspause. Nach der langen Auffahrt folgte eine ebenso lange Abfahrt: fast 20 Kilometer hinunter ins Val di Scalve. Danach ging es nochmals 400 Höhenmeter bergauf bis zur Zeitmessung. Anschließend hieß es: „nur noch“ ins Ziel rollen. Zunächst nochmals 15 km bergab, dann 10 km flach mit heftigem Gegenwind – zum Glück konnte ich zu einer kleinen Gruppe aufschließen, mit der wir uns gut abwechseln konnten. Tagesfazit: Platz 24 in der Altersklassenwertung, in der Gesamtwertung konnte ich mich um zwei Plätze von Rang 28 auf 26 verbessern. Morgen stehen gleich zwei Highlights an: mein 62. Geburtstag und eine weitere Königsetappe mit 3.216 Höhenmetern auf 104 km![caption id="attachment_1255" align="alignnone" width="336"]
Die Beine fühlen sich gut an, nur der Rücken zwickt ein wenig. Aber ich bin zuversichtlich, auch diesen Tag mit Genuss zu meistern – diesmal wieder mit Garmin, versprochen 😉 Ein besonderer Dank geht an Stéphane Bubel, der mein Tagebuch jeden Abend schnell und zuverlässig auf die jeweiligen Kanäle stellt – Facebook, Instagram, Linkedin und jetzt auch auf www.radial.de.
Tour Transalp – 6. Etappe Heute stand eine weitere Königsetappe auf dem Programm: 3.216 Höhenmeter und 105 Kilometer. Die Wege am Morgen waren kurz – wir Campschläfer konnten quasi direkt vom Schlafplatz an den Frühstückstisch gehen. Das Rad stand im nahegelegenen Bikepark bereit, und dann ging es auch schon zum Start. Wie an den Vortagen erfolgte der Start um 9:00 Uhr. Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, mit seinem Motorrad gemeinsam mit dem Teilnehmerfeld eine Ehrenrunde durch die Stadt zu drehen, bevor das Rennen – wie gewohnt neutralisiert – freigegeben wurde. Nach rund 6 Kilometern begann der 20 Kilometer lange Anstieg zum Goletta di Cadino auf 1.940 Metern. Die Straße schlängelte sich mit moderaten Steigungsprozenten stetig bergauf. Länge und Hitze forderten ihren Tribut, und ich war froh, sowohl die zusätzlich eingerichtete Wasserstelle als auch kurz darauf die Verpflegungsstation zu erreichen. Vom Gipfel aus führte die Strecke durch eine traumhafte Berglandschaft hinab ins Tal – und ja, ich hatte Zeit, diese auch wirklich wahrzunehmen. Es folgte ein steiler Anstieg durch einige idyllische Bergdörfer. Bei Kilometer 85 kam die nächste Abfahrt, gefolgt vom letzten Anstieg zur Zeitnahme bei Kilometer 100. Inzwischen war es früher Nachmittag, und die Hitze war extrem. Der Schweiß tropfte mir von der Stirn direkt aufs Oberrohr. Nach einer letzten kurzen Abfahrt von 3 Kilometern erreichte ich das Ziel. Ich habe heute – anders als an manchen früheren Tagen – an beiden Verpflegungsstationen angehalten. Auch wenn mich das ein paar Minuten gekostet hat, kam ich ohne Einbruch und gut versorgt ins Ziel. Tagesergebnis in meiner Altersklasse: Platz 28. Gesamtwertung: Platz 25.
Von 51 gestarteten Fahrern in meiner Altersklasse sind inzwischen 5 ausgeschieden. Morgen geht es auf die letzte Etappe – der "Schlusssprint" nach Riva del Garda: „nur“ 1.111 Höhenmeter auf 77 Kilometern. Es geht entweder rauf oder runter, nichts dazwischen. Ich bin gespannt!![]()
Tour Transalp – 7. Etappe Heute Morgen starteten wir um 9 Uhr zur letzten Etappe in Richtung Riva del Garda. Der Tag begann mit einem etwas chaotischen Frühstück – und einem kleinen Schreckmoment kurz vor dem Start: Ich hatte die Akkus meines Schaltwerks zwar am Vortag geladen, aber am Morgen komplett vergessen, sie wieder einzusetzen. Zum Glück fiel es mir gerade noch rechtzeitig ein. Die ersten knapp 10 km ging es neutralisiert bergab, bevor das Rennen freigegeben wurde. Die Zeitnahme erfolgte heute bereits bei Kilometer 60. Zwar standen keine langen Anstiege mehr auf dem Programm, dafür führte uns die Strecke über viele kurze, knackige Anstiege und ebenso viele Abfahrten. Am Ende sammelten sich dennoch 1.100 Höhenmeter auf dem Tacho. Ich fühlte mich heute richtig gut – bergauf konnte ich problemlos Tempo machen und viele Teilnehmende überholen. Bergab wurde ich dann zwar regelmäßig wieder eingefangen, da meine Abfahrtskünste definitiv noch Luft nach oben haben. Insgesamt teilte sich das Feld heute in zwei Lager: Die einen waren komplett ausgepowert von den letzten Tagen, die anderen wirkten eingefahren und im Rhythmus angekommen. Ich zähle mich eindeutig zur zweiten Gruppe. Nach der Zeitnahme ging es in einer langen, traumhaften Abfahrt hinunter nach Riva del Garda. Dort warteten auf alle Teilnehmenden das Finisher-Trikot und eine Medaille – die ich mit Stolz tragen werde. Zur Krönung erreichte ich mit Platz 20 in meiner Altersklasse heute meine beste Tagesplatzierung. In der Gesamtwertung beende ich die Woche auf Platz 24. Der Abschlussabend mit gemeinschaftlichem Essen, Siegerehrungen und einer ausgelassenen Feier bildete einen würdigen Schlusspunkt. Diese Woche hat mir körperlich und mental einiges abverlangt, mich an Grenzen gebracht – und dennoch war es eine fantastische Zeit mit vielen gleichgesinnten Radsportbegeisterten. Ob es ein Wiedersehen bei der Tour Transalp 2026 gibt? Wer weiß... Ein herzliches Dankeschön an alle Freundinnen, Freunde und Wegbegleiter, die mich über Social Media und andere Kanäle auf dieser Reise unterstützt haben. Eure motivierenden Worte, Emojis und eure Anteilnahme haben mir sehr viel bedeutet.[caption id="attachment_1261" align="alignnone" width="335"]
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